Vorstand der Selbst GmbH stellt sich neu auf! Eines der drei großen Netzwerke für HR- und Personalprofis macht Netzwerken zum Erfolgsfaktor

Im neuen Vorstand der Selbst GmbH vereinen sich namhafte Vorreiter in Human Ressource. Die Mitglieder des Vereins haben ihr Vertrauen vier Vorständen ausgesprochen, die in der Personalerszene unter anderem als Initiatoren für außergewöhnliche Wege stehen. Sven Franke (CO:X), Miriam Schilling (Vaude Sport GmbH & Co.KG), Kai Romes (dimension21) und Gerrit Mauch (GfeO) werden das Netzwerk, das vor über 20 Jahren u.a. von Thomas Sattelberger gegründet wurde, in die nächste Phase führen.

Miriam, Sven, Kai und Gerrit, warum setzt ihr als neuer Vorstand gerade auf das Personalernetzwerk der Initiative „Wege zur Selbst GmbH“ e.V.?

Sven Franke: Die Selbst GmbH bietet als Personalernetzwerk ein unschlagbares Potenzial. Wir haben hier einen immensen Gestaltungsspielraum, der kaum Restriktionen birgt. Ich erlebe die Menschen der Selbst GmbH als offen und neugierig. Sie haben eine große Kompetenz darin, sich hierarchiefrei zu begegnen und sie haben ein gegenseitiges Vertrauen kultiviert, wie es in keinem der anderen großen Netzwerke auf diese persönliche Art und Weise gepflegt wird. Das gibt uns die Möglichkeit gemeinsam mit den Kollegen*innen in der Selbst GmbH, Experimente zu wagen und Neuland zu betreten. Die damit verbundenen Optionen sind für mich das ausschlaggebende Argument.

Gerrit Mauch: Ich sehe in der Selbst GmbH gerade jetzt die Chance einen Beitrag zu leisten, Personalarbeit weiter zu entwickeln und unsere Gesellschaft damit ein Stück positiv zu verändern. Ich bin seit über 20 Jahren Teil der Selbst GmbH. Für mich steht dieses Netzwerk für höchst effektiven Austausch und innovative Impulse. Die HR-Landschaft ist aktuell extrem in Bewegung und bietet einen enormen Raum, um sich einzumischen und Farbe zu bekennen. Mit der offenen Art der Selbst GmbH können wir diese Dynamik aufgreifen und nutzen.

Was wollt Ihr mit der Selbst GmbH im „System Arbeit“ bzw. in der Personaler Szene erreichen?

Kai Romes: Wir wollen eine „starke Plattform für starke Personaler“ sein. Die Selbst GmbH war von Beginn an so gedacht, dass sie sich konstruktiv einmischt und das System Arbeit im Unternehmen aktiv gestaltet. In den letzten Jahren haben wir aber eher nach innen, ins Netzwerk, investiert. Das verschafft uns jetzt zwar ein starkes Fundament. Es hat aber auch dazu geführt, dass es ruhiger um die Selbst GmbH geworden ist. Wir wurden in den vergangenen Jahren nur noch über gezielte Aktionen, wie z.B. unserer Studie zu den Metakompetenzen, wahrgenommen. Mit dem neuen Vorstand navigieren wir jetzt wieder verstärkt nach außen.

Gerrit Mauch: Das bedeutet für uns auch, unsere Stimme in die Politik zu bringen. Wir überlegen hier einen Workshop mit Landräten zum Thema Employability durchzuführen. Wir spüren gerade eine große Energie, nicht nur bei uns, sondern auch im Umfeld unseres Netzwerkes.

Wie bewertet Ihr die aktuelle Entwicklung von HR und die damit verbundenen Herausforderungen?

Miriam Schilling: Das Jahr 2020 hat unter dem Einfluss von Covid-19 vieles verändert und viele Stärken und Schwächen sehr deutlich hervorgehoben, bei jedem Einzelnen, in der Wirtschaft und in der gesamten Gesellschaft. Für HR hat sich eine ganz besondere Situation ergeben. Ohne die herausragende Transformationskompetenz vieler Personalverantwortlicher in den Unternehmen wäre die Krise in den letzten Monaten nicht zu bewältigen gewesen. Ich habe das bei Vaude unmittelbar zu spüren bekommen. Diese konkreten Auswirkungen der Krise haben meine HR-Kollegen in den Unternehmen unvorbereitet und unter massivem Erfolgsdruck gestemmt. Dass das gelungen ist, zahlt ganz direkt und zu Recht, auf das Selbstbewusstsein aller Beteiligten ein. Den Erfolg der HR-Protagonisten wollen wir durch die Selbst GmbH sichtbar machen.

Kai Romes: Unabhängig von der Corona-Krise beobachten wir auch, dass sich HR in den letzten Jahren weiterentwickelt hat und z.B. aus der Rolle des operativen Businesspartners herausgewachsen ist. Wir sehen aber auch, dass andere Bereiche im Unternehmen, wie z.B. Controlling, diese Entwicklung noch viel schneller und forscher durchlaufen haben und heute ein gefragter strategischer Partner des Managements sind. HR liefert genauso relevante Ergebnisse, reklamiert aber nicht in gleichem Maße Gestaltungsraum und Mitspracherechte für sich ein. Oft geschieht dies dann über ein wenig ausbalanciertes Erfolgsversprechen oder falsche Verantwortungsübernahme. Auch hier sehen wir Potenzial. Wir wollen den selbstbewussten und starken HR-Köpfen aus unserer Mitgliedschaft eine Plattform bieten, um gezielt in der Szene sichtbar zu sein und Einfluss zu nehmen.

Wen trifft man in der Selbst GmbH und was bedeutet hierarchiefreier Austausch?

Sven Franke: Die Selbst GmbH ist berufliche Heimat für alle innovativ denkenden Personalprofis, egal ob angestellt oder selbständig. Bei uns treffen wirtschaftlich ausgerichtete HR´ler auf Akteure aus Wissenschaft und Forschung, selbständige HR-Dienstleister auf Unternehmer, Studenten auf den CHRO aus der Wirtschaft. Was unsere Mitglieder eint, ist die Identifikation mit ihrer Profession HR. Diese diverse Zusammensetzung innerhalb des Netzwerkes hat in der Vergangenheit natürlich auch zu Spannungen geführt. Wir verstehen die unterschiedlichen Perspektiven unserer Mitglieder aber als eine wichtige Ressource für innovative Gedanken. Unsere Aufgabe als Vorstand ist es nun, den Austausch so zu fördern, dass er Inspiration ermöglicht.

Miriam Schilling: Außerdem ist die Selbst GmbH das perfekte Netzwerk für junge und erfahrene Personalexperten. Wie Sven gerade gesagt hat, trifft man hier hierarchiefrei und auf Augenhöhe aufeinander. Das dürfte gerade für Young Professionals, also junge HR-Experten, eine Einladung sein, sich in der Selbst GmbH auszuprobieren. Sie sollten sich angesprochen fühlen, wenn sie Spaß daran haben, Ideen einzubringen und diese mit erfahrenen und aufgeschlossenen Kollegen weiter zu entwickeln. Und noch ein Argument spricht für die Selbst GmbH. Uns geht es nicht um Status, sondern um Beteiligung. Im Unterschied zu anderen Netzwerken steht bei uns die bezahlbare, Einzelmitgliedschaft im Vordergrund. Zukünftig wollen wir zusätzlich ein spezielles Angebot für HR-Teams, eine hybride Form der Firmen- und Einzelmitgliedschaft, anbieten. Und wir werden auch Möglichkeiten des Engagements für Unternehmen und Unternehmer schaffen.

Wie findet Netzwerken in der Selbst GmbH zukünftig statt?

Sven Franke: Selbstgesteuert über verschiedene soziale Netzwerkgruppen, wie LinkedIn und Xing. Als persönliche und virtuelle Begegnung, z.B. auf den Netzwerktreffen. In den Regionalgruppen und über den selbstinitiierten, virtuellen Austausch zu Fachthemen. Über bewegliche Formate, über die man ganz direkt und schnell Rückmeldung zu individuellen Fragestellungen erhält. Das bedeutet auch, dass uns klassische Arbeitskreise zu langsam sind. Wir werden mehr auf schnelle und bewegliche Formate setzen, die die Bearbeitung und Lösung konkreter Herausforderungen im geschützten Rahmen ermöglichen. Zukünftig wird es auch möglich sein, unter Chiffre Ausschreibungen ins Netzwerk zu geben und so die Kompetenz der Mitglieder direkt anzuspielen. Der Bedarf und der Wunsch der Mitglieder sind vorhanden, woran wir jetzt arbeiten, ist eine moderne Infrastruktur für unsere Form des Netzwerkes.

Kai Romes: In der Selbst GmbH zählt das gegenseitige Vertrauen, das sich aus langfristig gewachsenen Beziehungen, entwickelt. Unsere Mitglieder finden in der Selbst GmbH Inspiration und echte gegenseitige Unterstützung. Das ist ein relevanter Unterschied zu den sonstigen Angeboten, die man fast überall antreffen kann. Noch nie hat es so viele Angebote wie in den letzten Jahren gegeben, sich zu vernetzen, virtuell und persönlich. Jeden Tag kann man sich unzählige Beiträge in Form von Podcasts, Blogs und Videos anschauen, an Veranstaltungen teilnehmen und selbst Inhalte, Fotos und Events posten. Dadurch ist zwar eine immense Vielfalt entstanden, von der wir alle unbestritten profitieren. Aber eben auch das Risiko der Belanglosigkeit und Desorientierung. Hier wollen wir mit der Selbst GmbH bewusst eine andere Richtung einschlagen. Jemand der bei uns Mitglied ist, wird das vom ersten Tag an, spüren. Uns ist es sehr wichtig, Netzwerken mit Vertrautheit, Qualität und neuen Perspektiven zu verbinden. Auch ich persönlich bin davon überzeugt, dass die starke Beziehung innerhalb der Selbst GmbH zu einer außerordentlichen Netzwerkqualität führt.

Wird die Selbst GmbH sich im Bereich Wissenschaft und Forschung weiter engagieren?

Gerrit Mauch: Wissenschaft und Forschung sind wesentlicher Teil der Selbst GmbH. Das Thema „Netzwerken als Erfolgskompetenz für HR“ wird für uns im ersten Halbjahr 2021 als Forschungsgegenstand eine zentrale Rolle spielen. Dazu schreiben wir auch einen Artikel für das HR-Trendbook 2022. Auf unserem Netzwerktreffen Ende Juli wollen wir Ergebnisse dazu vorstellen. Aber auch für unsere erfolgreiche Studie zum Thema „Metakompetenzen“ wurde bereits ein Nachfolgeprojekt angefragt. Und sicher wird sich auch aus der Selbst GmbH heraus eine Vielzahl an Themen ergeben, die wir aufgreifen werden. Wir möchten alle Personaler in der Wissenschaft einladen, sich an den Diskussionen zu beteiligen. Ich kann mir hier verschiedene Formate vorstellen, insbesondere auch Podiumsdiskussionen oder Podcasts. Wir werden uns auch sichtbar in der Diskussion zwischen Praxis, Wissenschaft und Politik positionieren. Erste Formatideen entwickeln wir bereits.

Was sind die konkreten Next Steps mit denen die Selbst GmbH in das Jahr 2021 geht?

Miriam Schilling: Unser Netzwerktreffen Ende Juli wird unser erstes großes Event als Vorstand sein. Bis dahin werden wir das Thema Netzwerken aus den verschiedensten Perspektiven beleuchten. Wir planen eine hybride Veranstaltung bei der sich Mitglieder in den Regionen als Satelliten in kleinen Gruppen treffen und sich gemeinsam vor Ort in den virtuellen Teil des Netzwerktreffens einwählen können. Außerdem bauen wir unsere Kontakte zu Hochschulen und Fachholschulen aus, mit denen wir z.B. im Rahmen von Abschlussarbeiten kooperieren und Masterarbeiten vergeben. Wir sind eine ideale Plattform, um Themen aus den Unternehmen in die Hochschulen zu bringen und umgekehrt.

Sven Franke: Auf unserer Agenda stehen Projekte wie, „Zukunftsthemen für Personaler herausarbeiten“, „Sichtbarkeit in der politischen Diskussion erreichen“, „junge Personalprofis gewinnen“, „Mehrwert für HR-Teams generieren“ und „innovative Formen des Netzwerkens entwickeln“. Wir haben aktuell sehr kurze Wege im Netzwerk und können die Erfahrungen und die Kompetenzen unserer Mitglieder extrem schnell ansprechen. Und das wollen wir nutzen.

Zur Selbst-GmbH e.V.:

Die Initiative „Wege zur Selbst-GmbH” e.V. ist ein branchenübergreifendes Netzwerk von Personalexperten. Ziel ist es, den hierarchiefreien Austausch von Ideen und Denkanstößen zu ermöglichen, innovative Konzepte zur Flexibilisierung und Modernisierung unserer Arbeitswelt und deren praktische Umsetzung zu entwickeln und zusammen Lösungen zu aktuellen Fragestellungen zu erarbeiten. www.selbst-gmbh.de

Zu den Personen im Vorstand:

Sven Franke ist, zusammen mit Miriam Schilling, neuer Vorsitzender des Vorstands. Er ist „New Worker“ und steht mit seinem Unternehmen CO:X für Themen rund um die partizipative Unternehmensführung. 2014 und 2015 initiierte er gemeinsam mit Weggefährten das Projekt „AUGENHÖHE – Film und Dialog“. Heute beschäftigt er sich intensiv mit dem Thema New Pay und ist Profi in Sachen Netzwerken. Miriam Schilling, ist Personalleiterin bei der Vaude Sport GmbH & Co.KG. Sie hat das Unternehmen erfolgreich durch die coronabedingte Krise des letzten Jahres manövriert. Kai Romes ist bereits seit zwei Jahren im Vorstand der Selbst GmbH und als Organisationsentwickler und Experte für Change-Projekte im eigenen Unternehmen, der dimension21, tätig. Er bezeichnet sich selbst als konstruktiven Kritiker, der gerne mal Erwartungen auf den Kopf stellt und neue Perspektiven provoziert. Gerrit Mauch gilt als ein konsequenter Gestalter moderner Organisationsformen. Er ist ein Tausendsassa in der Learning-and-Development-Szene. Bei MaibornWolff in München war er verantwortlich für die Transformation des bestehenden Lernkonzeptes. Heute entwickelt er in der Gesellschaft für empirische Organisationsforschung Organisationen menschenzentriert weiter. Zum Vorstand gehört außerdem Susanne Basler, die seit einem Jahr die Geschäftsführung der Selbst GmbH verantwortet.