„Die Jugend von heute liebt den Luxus, hat schlechte Manieren und verachtet die Autorität. Sie widerspricht ihren Eltern, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer“. So das Fazit von Sokrates. 399 Jahre vor Christus.
Die heutige Jugend ist tatsächlich viel selbstbewusster als die Generationen davor. Stimmt, die 68er Generation war bereits selbstbewusster. Sie war aber eher aufsässig, antiautoritär, rebellisch.
Die Generation Y allerdings ist bei Allem nachdenklicher, nachhaltiger in ihrem Denken und Handeln, sie rebelliert eher auf leisen Sohlen. Sie erlebt bei und durch ihre Eltern, dass es keine Sicherheit mehr im Job gibt, sondern Zeitverträge immer mehr zunehmen. Werte wie Verantwortung (für MA) den Bach runter gehen. Und sie haben lernen müssen, dass wir mit unserem Wohlstand der Natur Schaden zufügen.
Die Generation Y sucht nach Sinn -und Nachhaltigkeit in Ihrem Berufsleben.
Nachhaltigkeit bzw. Corporate Responsibility sind ihnen wichtig. Nicht einfach Geld verdienen, sondern sich für Unternehmen einsetzen, die Sinn machen, die nachhaltig sind, womöglich etwas sich für die Umwelt einsetzen. Die Trennlinie zwischen Freizeit und Job ist bei ihnen nicht so strikt getrennt. Wer das als Arbeitgeber versteht und entsprechend Freiräume schafft – wie Homeoffice, an die Familiensituation angepasste Worklife Balance – Lösungen – wird zum Gewinner im „war for talents“.
Die Generation Y fordert. Und das mit Recht.
Sie fordern einen vertrauensvolleren Umgang oder gelebte Wertschätzung im täglichen Miteinander. Und diese eingeforderte Wertschätzung fängt bereits im Bewerbungsprozess an.
Was ich da so im Bewerbermarkt höre und mitbekomme, ist weit weg von jeglicher Wertschätzung. Eine Eingangsbestätigung zu bekommen ist schon fast ein Sternchen wert. (frei nach Amazon). Die Regel ist: gar nichts zu hören. Absagen? Auch keine. So nach dem Motto – wenn wir was vom Bewerber wollen, werden wir uns schon melden. Und das in Zeiten vom viel zitierten Fachkräftemangel?
Vor allen Dingen zu Zeiten von Amazon oder der Google Ära, wo ich in Sekundenschnelle Antworten finde, Ware bestellen kann, den Sendeverlauf meiner Bestellungen verfolgen kann bis hin zur Auslieferung. Ich kann Sternchen vergeben, mein Feedback geben – ein Service der nahezu Normalität geworden ist. Only one Click.
Ein gelungener Bewerbungsprozess ist die beste Visitenkarte für Ihr Unternehmen.
Genau hier liegt ein riesiges Potential.
Bei Allem dürfen wir nicht vergessen: es gibt diese Arbeitgeber bereits, die diesem Anspruch der Generation Y auf einen „zeitnahen, transparenten und damit wertschätzenden Bewerbungsprozess“ entsprechen. Genau diese Vorbild-Arbeitgeber setzen neue Maßstäbe im Bewerbermarkt. Und die sind nur einen Klick von Ihrer Ausschreibung entfernt.
Ein transparenter Bewerbungsprozess kommt übrigens nicht nur bei Bewerbern gut an, sondern auch bei Ihren Mitarbeitern. Sie fühlen sich damit einfach wohler – vor allen Dingen, wenn es um erfolgreiches Empfehlungsmarketing im Recruiting geht.
An dieser Stelle darf die Generation Y mit Recht Besserung einfordern. Was meinen Sie?
Ihre Johanna Füllgraf